Mit Makern im FEZ

Bei sommerlichem Wetter, auf dem idyllisch im Wald gelegenen FEZ-Gelände waren wir mit der 3D-Reparatur bei der Maker Faire Berlin dabei. Begeistert vom Feedback während der Workshops und den Gespächen mit den Standbesuchern, haben wir ein paar spannende Anregungen und Ideen zusammengetragen.

Formate zur Vernetzung und Wissenstransfer von Makerspaces und Reparatur könnten ein Tag der offenen Tür oder Workshops in Makerspaces speziell für Reparatur-Aktive sein. Orte in Berlin, an denen dies geschehen könnte, sammelten wir an diesem Wochenende:

Orte für 3D-Druck und Reparatur in Berlin

Ideen wie man die 3D-Reparatur befördern könnte, gingen in Richtung Hersteller und Politik. Hersteller könnten einen Code für die passenden Ersatzteil-3D-Dateien mit dem verkauften Gerät ausliefern. Anreize dafür muss aber wahrscheinlich die Politik durch die Verpflichtung der Hersteller geben.

Ineressant fanden wir, dass es in der Bibliothek Verden, nun auch einen 3D-Drucker gibt, der unter anderem für die Reparatur eingesetzt werden soll.

Die Photogrammetrie könnte für den 3D-Scan von Ersatzteilen genutzt werden. Dazu hier ein Video einer Eigenkonstruktion, die erstaunlich gute Ergebnisse liefert: https://www.youtube.com/watch?v=CBpZtnu1Mig Photogrammetrie-Scanner als 3D-druckbarer Bausatz: https://www.thingiverse.com/thing:2944570

Besucher nannten uns Teile aus ihrem Haushalt, die für die 3D-Reparatur in Frage kommen: Der Deckel einer Thermoskanne, ein Schuh-Absatz, der Hebel eines Toasters und das Zahnrad eines Dokumentenschredders.

Ein Besucher hat seine Säge mit einem 3D-gedruckten Teil selbst repariert aber das 3D-Modell nicht online gestellt, da er meinte, dass niemand anders das Teil gebrauchen könnte. Wir sagen, gerade bei unterdimensionierten Kunststoffteilen ist die Wahrscheinlichkeit hoch (vgl. mit den hohen Stückzahlen weltweit), dass auch andere NutzerInnen des Gerätes früher oder später vor dem gleichen Problem stehen. Daher lohnt sich auch bei diesen Teilen ein Hochladen der 3D-Datei für andere.

Beim Druck einer Bürostuhlrolle aus TPU, einem weichen Kunststoff, konnten wir Dank eines Messgerätes der FU Berlin (Fachbereich Meteorologie) den Feinstaubausstoß während des Drucks messen. Scheint alles im grünen Bereich gewesen zu sein.

Feinstaubmessung während eines 3D-Drucks mit TPU am Ulitmaker 2

Ein spannendes Projekte, das wir auf der Maker Faire entdeckt haben, ist das Maker Framework http://homepage.stekgreif.com/. Die Prinzipien von Open Source, Rastern, Modularität und Kreisläufen soll mit Hilfe von Grundkomponenten aus Schrauben, Profilen, (Holz-) Platten, Arduino, Raspberry Pi, 3D Drucker, CNC, Laser-Cutter, … Dinge und Vorgänge vereinfachen, damit Wissensaustausch, Weiterentwicklung und Ressourcenschonung gefödert werden. Sie nutzen den (selbstgebauten) 3D-Drucker, um viele nützliche Teile zu produzieren, wie z.B: eine 3D-gedruckte Teil, in die ein Standardkullager eingebaut und mit einem Stück Fahrradschlauch überzogen wird. (Eine Auswahl der Teile findet ihr demnächst auf unserer Seite zum downloaden.)

3D-gedruckte Rolle mit Kugellager

3D-gedruckte Rolle mit Kugellager, überzogen mit einem Stück Fahrradschlauch



Dieses Projekt wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.